Fachbereich Rechtswissenschaften

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Code civil

Der Code civil ist das unter Mitwirkung von Napoleon Bonaparte erarbeitete französische Gesetzbuch für das Zivilrecht aus dem Jahr 1804. Die Kodifikation bestand aus drei Büchern, die das Recht nach Personen, Sachen sowie anderen Rechtsgebieten wie z.B. der Erbschaft gliederten.

Die Arbeiten am Code civil begannen in den französischen Revolutionsjahren von 1793 bis 1797, als die ersten Entwürfe erstellt wurden. Bis dahin war das Recht in Frankreich zweigeteilt, im Norden galt das Gewohnheitsrecht der mittelalterlichen Coutumes (droit coutumier), während im Süden das römisch-französische Recht angewandt wurde, welches droit écrit (geschriebenes Recht) genannt wurde. Der Code civil vereinte Nord- und Südfrankreich unter einer Zivilrechtsordnung.

Im Code civil wurden die Errungenschaften der französischen Revolution verankert. Sie beruhten weitgehend auf den Ideen der Aufklärung. Mit dem Code civil wollte Napoleon die Gleichheit vor dem GesetzFreiheit für jeden Bürger, Trennung von Kirche und Staat, Abschaffung des Zunftzwanges sowie den Schutz des Privateigentums festhalten und eine einheitliche Rechtsordnung schaffen. Die Rechte von Frauen blieben jedoch weiterhin zurück.

Auch in den deutschen Gebieten, die mit dem Frieden von Lunéville in 1801 annektiert worden waren, trat der Code civil in Kraft.

Im Jahr 1900 wurde in Deutschland das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) eingeführt. Bis dahin hatte sich der seit 1804 geltende Code civil gegenüber allen Vereinheitlichungsbestrebungen der preußischen Herrschaft behauptet. Dies führte dazu, dass der Code civil in den Teilen des Deutschen Reiches, in denen er noch gültig war, aufgehoben wurde. Der Code civil beeinflusste jedoch mit seinen Maximen wie z.B. der Gleichheit vor dem Gesetz und dem Schutz des Privateigentums den Inhalt des BGB.

 

Take-aways:

  • Französisches Gesetzbuch für das Zivilrecht von 1804, an dem Napoleon Bonaparte mitgearbeitet hatte.
  • Inhaltlich geprägt durch die Werte der Aufklärung und der französischen Revolution.
  • Rechte der Frauen weiterhin nicht gleichgestellt.
  • Galt nicht nur in Frankreich, sondern auch anderen Ländern, in Teilen Deutschlands bis zum Erlass des BGB

 

Quellen:

Verena Peters, Der „germanische“ Code civil: zur Wahrnehmung des Code civil in den Diskussionen der deutschen Öffentlichkeit, Köln 1985, S. 9 – 14.

Peter Gotthard, Entstehung, Bedeutung und Rezeption des Code civil, in: Bernd-Rüdiger Kern (Hrsg.), Code civil, Leipzig 2010, S. 13 – 24.

Andreas Weller, Die Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs im französischen Rechtsgebiet der preußischen Rheinprovinz, Baden-Baden 2011, S. 21 – 26.

Francoise Berton, Das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch, https://www.berton-associes.de/blog/wirtschaftsrecht/das-deutsche-buergerliche-gesetzbuch/#:~:text=Der%20Code%20Civil%20hatte%20den,stammen%20aus%20der%20Franz%C3%B6sischen%20Revolution. (Abrufdatum 06.01.2024).

https://www.geschichte-abitur.de/lexikon/uebersicht-napoleonische-zeit/code-civil (Abrufdatum 06.01.2024).

https://www.juraforum.de/lexikon/code-civil (Abrufdatum 06.01.2024).

 

Verfasserin:

Miriam Krichel

 

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